Nilfisk Expertenserie für mehr Nachhaltigkeit in der Bodenreinigung | Nilfisk
Oktober 10, 2023

Nilfisk Expertenserie für mehr Nachhaltigkeit in der Bodenreinigung (1/3)


Welche Faktoren sind entscheidend? Teil 1: die Grundlagen

Die Reinigungsbranche befindet sich seit geraumer Zeit im Wandel. Neben den wirtschaftlichen Möglichkeiten der Digitalisierung und den gestiegenen Hygienestandards wird der Ruf nach nachhaltigen Reinigungskonzepten immer lauter. Externe Dienstleister, aber auch betriebsinterne Service-Mannschaften sind gefordert, das neue ökologische Bewusstsein in ihren täglichen Prozessen abzubilden. Verbesserte Arbeitsabläufe und innovative Maschinentechnik mit feinabgestimmtem Ressourcenverbrauch stehen dabei ebenso im Vordergrund wie intelligente Instandhaltungs- und Beschaffungskonzepte. Wo genau sich die wirksamsten Stellschrauben befinden, ist vielen Betrieben jedoch noch unklar. Die neue Expertenserie von Nilfisk soll hier detaillierte Einblicke geben. 

Wieso, weshalb, warum?

Seit vielen Jahren beschäftigen sich Unternehmen mit der Implementierung ganzheitlicher Management-Konzepte und Methodiken rund um Qualität, Umwelt und Sicherheit sowie Corporate Social Responsibility. Gerade Letzteres erfährt durch Nachhaltigkeitsratings wie EcoVadis einen starken Vortrieb. Schlagworte wie ESG-Performance (Environmental Social Governance) werden zum wichtigen Entscheidungskriterium bei der Gestaltung von Industriepartnerschaften und Lieferantenverträgen. In der Konsequenz lassen sich wirtschaftliche Ziele nicht länger von den Anforderungen des Klima- und Umweltschutzes trennen. Der steigende Druck, das betriebliche Engagement im Bereich Nachhaltigkeit detailliert aufzuzeigen, geht auch an den Reinigungsverfahren nicht vorbei. Vor diesem Hintergrund beschäftigen sich viele Gebäudereiniger mit der Frage, welche Aspekte bei der Beschaffung, dem Betrieb und der Instandhaltung von Reinigungstechnik besondere Umweltrelevanz haben.

Das Medaillenranking von EcoVadis

Das Bewusstsein und die Nachfrage nach dokumentierten Fortschritten im Bereich Nachhaltigkeit zeigt sich deutlich an der wachsenden Marktrelevanz des weltweit größten Nachhaltigkeitsratings EcoVadis. Die Bewertungskriterien des internationalen Anbieters umfassen 21 Indikatoren zu vier Hauptthemen: Umwelt, Arbeit und Menschenrechte, Ethik und nachhaltige Beschaffung. Je nach Untersuchungsergebnis und Qualität des Nachhaltigkeits-Managementsystems erhalten die teilnehmenden Unternehmen verschiedene Medaillen – die Skala reicht von Bronze bis Platin. Die jeweiligen EcoVadis-Stufen basieren auf einem prozentualen Leistungsvergleich aller zum Bewertungsstichtag analysierten Unternehmen:

  • Platin: Top 1%
  • Gold: Top 5 %
  • Silber Top 25 %
  • Bronze: Top 50 %

Ein Beispiel: Bei der EcoVadis-Bewertung für das Jahr 2022 erhielt Nilfisk die

Punktzahl „90 von 100“ für seine Umweltmaßnahmen und wurde mit der EcoVadis-Goldmedaille ausgezeichnet. Damit gehört der Reinigungsgerätehersteller zu den besten fünf Prozent aller von EcoVadis bewerteten Unternehmen weltweit. Weitere Aussagen lassen sich beim Blick in die Branchensegmente von EcoVadis treffen. Hier gehört Nilfisk zu den "Herstellern von Spezialmaschinen". Die durchschnittliche Punktzahl der Unternehmen dieser Sparte (insgesamt 1.773 Unternehmen Stand 2022) lag im Bewertungszeitraum bei 44 Punkten, womit Nilfisk im Jahr 2022 zu den besten vier Prozent seiner Branche zählte und 24 Punkte über dem Branchendurchschnitt lag.

Reinigungsverantwortliche, die sich bei der Beschaffung von technischem Equipment einen ersten Überblick über das Nachhaltigkeitsengagement potenzieller Anbieter verschaffen wollen, können aus den veröffentlichten EcoVadis-Bewertungen also wichtige Rückschlüsse ziehen.

Nachhaltigkeitsmaßstäbe nach Scope 1, 2 und 3

Ein weiterer Anhaltspunkt ist die Bilanzierung der Treibhausgasemissionen nach den „Scope“-Kategorien, die im vom World Resources Institute (WRI) und dem World Business Council for Sustainable Development (WBCSD) entwickelten GHG-Protokoll (Greenhouse Gas Protocol) definiert wurden.

Beim Blick in die Nachhaltigkeitsberichte der Hersteller lassen sich drei Scope-Ebenen unterscheiden: Scope-1-Emissionen betreffen Treibhausgase, die direkt im Unternehmen entstehen. Dazu gehören alle Emissionen, die durch eingesetzte Energieträger wie Erdgas und andere Brennstoffe, Kältemittel sowie durch den Betrieb von Heizkesseln und Öfen verursacht werden. Auch die Abgase des betriebseigenen Fuhrparks fallen in diese Kategorie. Bei Scope-2-Emissionen handelt es sich um indirekte Treibhausgasemissionen, die durch zugekaufte Energie entstehen und innerhalb des Unternehmens verbraucht werden, wie etwa Strom, Wasserdampf, Fernwärme oder Fernkälte. So fließt Strom, der von einem Energieversorgungsunternehmen eingekauft wird, als indirekte Emissionen in die Bilanzierung ein.

Scope 3 schließlich umfasst alle weiteren Emissionen entlang der Wertschöpfungskette, die jedoch nicht direkt vom jeweiligen Unternehmen verursacht werden. Hierbei kann zwischen vor- und nachgelagerten Emissionen unterschieden werden. Während vorgelagerte Treibhausgase im Zusammenhang mit eingekauften Waren und Dienstleistungen (also der Beschaffung) stehen, treten nachgelagerte Emissionen durch den Einsatz der verkauften Güter auf – beispielsweise durch die Verwendung der verkauften Reinigungsmaschinen durch den Kunden.

Scope 3 unter der Lupe

Beschaffungsverantwortliche von Reinigungsequipment sollten also in den Nachhaltigkeitsberichten ihrer präferierten Anbieter einen Blick auf „Scope 3“ werfen. Denn hier erklären die Hersteller in der Regel, mit welchen Maßnahmen sie ihre Produkte nachhaltiger gestalten wollen, und welche Ziele dahinterstehen. Ein entscheidender Schritt, die Treibhausgasemissionen von Scope 3 zu reduzieren ist es, den Emissionsausstoß bei der Nutzung der Produkte zu verringern. Auf diese Weise lassen sich Synergien innerhalb der Wertschöpfungskette nutzen, von denen alle Beteiligten profitieren. Denn erzeugt etwa ein Heißwasser-Hochdruckreiniger weniger CO2, reduziert das nicht nur die Scope-3-Emissionen von Nilfisk, sondern selbstverständlich auch die Scope-1-Emissionen des Kunden. Weitere Aspekte für ein höheres Maß an Nachhaltigkeit sind beispielsweise:

  • der Anteil an recycelten Materialien im Rahmen des Design-/Produktionsprozesses,
  • die Maschinenverbräuche rund um Energie, Wasser und Chemie,
  • der Einsatz neuer Antriebe wie beispielsweise Batterietechnologie und
  • die Recyclingfähigkeit der Geräte bzw. die Refurbishing-Konzepte zur Zweitverwendung.

Beim Blick auf Nilfisk entfallen 99 Prozent aller Treibhausgasemissionen auf den Bereich Scope 3, ganze 85 Prozent lassen sich auf die Verwendung verkaufter Produkte zurückführen. Im Jahr 2022 verpflichtete sich das Unternehmen, diese Emissionen bis 2030 um 48 Prozent zu reduzieren, ausgehend vom Basisjahr 2021.

(Autor: Jan Martijn, Produktmanagement Bodenreinigung Nilfisk GmbH)

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