Auswirkungen der Technologie auf die gewerbliche Bodenreinigung | Nilfisk
Januar 24, 2018

Auswirkungen der Technologie auf die gewerbliche Bodenreinigung



Wie haben technologische und andere Entwicklungen in Bezug auf Digitalisierung und Konnektivität in den letzten Jahren die Arbeit von Bodenreinigungsmaschinen aus der Sicht des Anwenders einfacher/effektiver gemacht?

Es ist keine leichte Aufgabe, in der gewerblichen Reinigungsbranche tätig zu sein. Als Inhaber eines Reinigungsunternehmens muss man die besten Mitarbeiter einstellen und halten, die richtige Ausrüstung für jede Aufgabe haben, Kosten senken und die Erwartungen der Kunden übertreffen. Anwender müssen stets Sauberkeit und Produktivität optimieren, die Sicherheit erhöhen, die Umwelt schonen und dafür sorgen, dass die Reinigungsarbeiten Mitarbeiter und Gäste nicht stören.


Heute ist es mehr denn je notwendig, dass sowohl die Inhaber als auch die Anwender Technologien, die zum Erfolg führen, im Griff haben — verstehen, welche Technologien verfügbar sind, welche Technologien ihren Kunden am besten dienen und wie diese Technologien optimal eingesetzt werden können, so dass ihre Möglichkeiten vollständig genutzt werden.

Während die Reinigungsbranche in der Vergangenheit nicht gerade für Innovationen bekannt war, bieten heute die leistungsstärksten Reinigungsgeräte technologische Fortschritte, die Reinigungsgewerbe, Facility Managern, Mitarbeitern, Kunden und Immobilienbesitzern gleichermaßen zugute kommen. Diese Maschinen optimieren den Wasser- und Reinigungsmittelverbrauch, verfügen über intuitiv und einfach zu
nutzende Bedienelemente, bieten eine hervorragnede Reinigungsleistung und vieles mehr.

Nachfolgend sind nur einige der Technologien aufgeführt, die die Reinigungsbranche heute positiv beeinflussen.

System für Steuerung des Verbrauchs von Wasser und Reinigungslösung
Weder Scheiben- noch Orbitalscheuersaugmaschinen sind in der Reinigungsbranche neu. Es entwickeln sich jedoch immer mehr Systeme zur Überwachung und Steuerung des Wasser- und Reinigungsmittelverbrauchs sowie Technologien, die das Scheuerpad selbst antreiben. Diese tragen zur Verbesserung von Sauberkeit, Sicherheit, Nachhaltigkeit und Bedienerproduktivität bei.

Die Verwendung von zu viel Wasser beim Einsatz von Scheuersaugmaschinen ist reine Verschwendung und stellt zudem ein Sicherheitsrisiko dar. Auch ist die Verwendung von zu vielen Chemikalien umweltbelastend. Es ist zeitaufwendig, die Reinigung in mehreren Durchgängen durchführen zu müssen und wiederholt die Arbeit zu unterbrechen, um einen Reinigungsmittel- oder Schmutzwasserbehälter zu entleeren und zu befüllen. Doch die fortschrittlicheren Reinigungstechnologien von heute ermöglichen es dem Bediener, automatisch zwischen chemikalienfreiem, reinem Wasser oder unterschiedlichem Reinigungsmitteleinsatz umzuschalten, den Druck zu regulieren und die Durchflussmengen entsprechend der Maschinengeschwindigkeit einzustellen sowie ein komplettes Orbitalscheuerpad einzusetzen.

Dadurch können die Bediener problemlos zwischen verschiedenen Bodentypen wechseln und unterschiedliche Verkehrsaufkommen und Verschmutzungsgrade berücksichtigen, die Produktivität durch Verringerung der Ablass- und Füllzyklen sowie mehrerer Reinigungsdurchläufe steigern und gleichmäßigere Reinigungsergebnisse abliefern.

Wenn ein Anwender so viele dieser Technologien wie möglich an seiner Maschine hat, wird die Fähigkeit zur effizienten, produktiven und sicheren Reinigung erhöht.

Autonome Geräte
Wie bei vielen neuen Technologien wurden im militärischen Bereich bahnbrechende Vorarbeiten durchgeführt, die es ermöglichten wirtschaftlich einsetzbare, fahrerlose Reinigungsmaschinen zu entwickeln. Nimmt man die Mapping-Technologie des Militärs, ergänzt sie durch die Möglichkeiten großer Rechenleistung auf kleinerem Raum, wie sie mit Smartphones möglich ist, und kombiniert dies mit kostengünstigen optischen Systemen und Sensoren - dann hat man alle Zutaten für autonome, fahrerlose Geräte.

Zweifellos hat die Robotik das Potenzial, Inhabern von Reinigungsunternehmen dabei zu helfen, die Herausforderung der Produktivitätssteigerung bei gleichzeitiger Kostensenkung zu meistern. Zusätzlich ermöglicht die Robotik, die mit autonomen Lösungen von der mechanischen Reinigung zum unabhängigen Betrieb führt, auch bessere Reinigungsergebnisse.

Während eine einfache Robotermaschine automatisch das tut, wozu sie programmiert ist, geht eine autonome Maschine noch einen Schritt weiter und reagiert intuitiv auf ihre Umgebung mit Komponenten und Systemen, die in den unterschiedlichsten Branchen eingesetzt werden können.

Durch die Kombination von modernster Optik mit hochentwickelter Navigations- und Steuersoftware bietet eine autonome Maschine dem Bediener die Freiheit, übergeordnete Reinigungsaufgaben wie Pausenräume, Fenster und Treppenhäuser anzugehen, die sonst übersehen werden könnten. Bei der Erweiterung um autonome Geräte als „zusätzliche Mitglieder der Reinigungsmannschaft“ geht es also nicht um Mensch gegen Maschine, sondern um eine Mensch-Maschine-Zusammenarbeit, bei der autonome Maschinen sich wiederholende Reinigungsaufgaben ausführen können, um Ressourcen der Anwender freizusetzen. Durch die Umstrukturierung der Reinigungsmannschaft ist es möglich, die Vorteile der autonomen Reinigung zu nutzen.

Da autonome Maschinen die Arbeit leichter machen, kann ihr Einsatz außerdem die Arbeitsmoral der Mitarbeiter verbessern und zugleich durch Mitarbeiterfluktuation, Einstellungen und Schulungen entstehende Kosten zu senken.

Konnektivität und Telemetrie
Daten treiben in allen Bereichen der Wirtschaft Entscheidungen voran. Die Präferenzen der Verbraucher bestimmen die Produktauswahl im Einzelhandel, das Bemühen um Kundenzufriedenheit verlangt erweiterte Online-Banking-Funktionen, Unfallzahlen fordern mehr automobile Sicherheitsfunktionen. Die Erhebung und Nutzung von Daten durch Telemetrie ist nun auch im Reinigungsgewerbe zu einem Geschäftsfaktor geworden.

Telemetrie ist die automatische Messung und drahtlose Übertragung von Daten. Innerhalb der Reinigungsbranche werden die Daten von einem Reinigungsgerät gesammelt und an einen Computer übertragen. Die gemessenen Daten können beispielsweise Informationen darüber enthalten, wo sich eine Maschine gerade befindet, wer die Maschine betreibt, wie eine Maschine programmiert ist, ob sie optimal arbeitet, wie viele Minuten sie läuft und wie viel Wasser oder Reinigungsmittel sie dabei verbraucht.

Die Daten an sich haben nur einen begrenzten Wert. Nach dem Sammeln und Analysieren kann jedoch dokumentiert werden, wann und wie lange die Reinigung durchgeführt wurde — Manager und Anwender können die Arbeits- und Lieferkosten besser messen und die Einhaltung der Reinigungsvorschriften überprüfen.

Gleichzeitig ermöglichen die Daten den Anwendern die Durchführung einer vorausschauenden Wartung. Zum Beispiel können die Bediener durch die von der Batterie der Maschine erhobenen Daten die Batterie ersetzen oder reparieren, bevor ein Fehler auftritt und dadurch einen Maschinenstillstand vermeiden.

Im Wesentlichen sind die ersten Flottenmanagementsysteme, die derzeit auf dem Markt verfügbar sind, in der Lage, die Maschinenbenutzung zu überwachen, Daten zu sammeln und zu analysieren und ermöglichen es damit Managern und Anwendern, Entscheidungen basierend auf Fakten zu treffen. Dies wird für viele ein wichtiger erster Schritt sein, um ihr Reinigungsprogramm zu optimieren, letztendlich die Gesamtkosten der Reinigung zu senken und für eine effizientere und effektivere Reinigung zu sorgen.

Wir werden jedoch wahrscheinlich auch eine Entwicklung innerhalb des Flottenmanagements sehen. Denn Telemetrie und die intelligente Nutzung von Daten haben sich in den letzten Jahren radikal weiterentwickelt. Jetzt kann nicht nur die Maschine drahtlos mit einem Bediener oder Besitzer über Computer, Telefone und Tablets kommunizieren, sondern auch das Gebäude selbst. Infrarotkameras und optische Sensoren in einem Raum können Informationen über Verkehrsmuster und Nutzungsraten drahtlos übertragen.

Diese Art der Interkonnektivität zwischen den Räumen eines Gebäudes, seinem Reinigungspersonal und seinen Reinigungsgeräten hat das Potenzial, die Produktivität des Bedieners und die Wirksamkeit der Reinigung dramatisch zu beeinflussen, indem die Bediener mit dem Wissen ausgestattet werden, das notwendig ist, um proaktiv statt reaktiv zu arbeiten, Reinigungswege planen und Zeit, Ressourcen und Ausrüstung auf die Bereitstellung der optimalen Reinigungsleistung zu konzentrieren.

Bereits jetzt gibt es erste Beispiele für „intelligente Bürogebäude“, bei denen die Daten des Parkhauses mit der Anzahl der in der Kantine vorbereiteten Mahlzeiten verbunden sind und Verkehrsmuster und Daten intelligent zur Steuerung der Heizung und Lüftung im Gebäude verwendet werden. Durch die Nutzung verschiedener Datenquellen und deren Kombination mit Maschinendaten können Anwender und Eigentümer den Reinigungsbedarf prognostizieren und planen.

So wie Technologie die Art und Weise revolutioniert hat, in der Verbraucher kommunizieren, einkaufen und abwaschen, hat sie die Art und Weise revolutioniert, wie Anwender und Besitzer von Reinigungsgeräten auf die produktivste und kostengünstigste Art und Weise die saubersten und sichersten Böden liefern. Und wie bei der Verbrauchertechnologie wird das Beste wahrscheinlich noch kommen.

Anton Soerensen
Senior Vice President, R&D ​​​ ​
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