Nilfisk Expertenserie für mehr Nachhaltigkeit in der Bodenreinigung | Nilfisk
November 22, 2023

Nilfisk Expertenserie für mehr Nachhaltigkeit in der Bodenreinigung (3/3)


Welche Faktoren sind entscheidend? Teil 3: die Technologien und Prozesse

Zu den zentralen Einflussgrössen wirksamer Nachhaltigkeitskonzepte in der Reinigungsbranche gehören verbesserte Arbeitsabläufe und innovative Maschinentechnik mit feinabgestimmtem Ressourcenverbrauch ebenso wie intelligente Instandhaltungs- und Beschaffungskonzepte. Wo genau sich die wirksamsten Stellschrauben befinden, ist vielen Betrieben jedoch noch unklar. 

Richtet sich der Nachhaltigkeitsfokus bei der Anbietersuche auf die konkreten Maschinen, bietet der Markt noch keinen definierten Standard für einen belastbaren Anbietervergleich. Die Herausforderung liegt dabei im Kontext der Verbrauchsdaten: Je nach Maschinenausstattung, Anwendungsfeld (dazu gehören Bodenbeschaffenheit, -belegung, Verschmutzungsgrad, Steigungen, Arbeitsgeschwindigkeiten etc.) und Bedienerkompetenz verhalten sich die zentralen Einflussgrössen Energie, Wasser und Chemie vollkommen unterschiedlich. Der Käufer kann nur die angegebenen theoretischen Maximalwerte der Maschinen zugrunde legen, was jedoch – ohne Berücksichtigung der kundenspezifischen Gegebenheiten – keine sinnvolle Aussage zulässt.

Einen wichtigen Schritt in Richtung Transparenz bringt die steigende Auskunftsfreude vieler Hersteller mit sich. In den Begleitpapieren der Maschinen findet der Kunde genaue Angaben zu den verbauten Materialien, dem Anteil an recycelten Rohstoffen sowie der Recyclingfähigkeit der Maschine. Darüber hinaus erhält er für eine möglichst verschwendungsfreie Ressourcensteuerung ausführliche Informationen zu den integrierten Technologien.

Reinigungschemie und Wasser perfekt abgestimmt

Automatische Reinigungsmittel-Dosiersysteme haben einen grossen Effekt auf das ausbalancierte Zusammenspiel von Wirksamkeit und Ökologie in der Bodennassreinigung. Warum? Die manuelle Dosierung ist eine einfache und kostengünstige Vorgehensweise, die jedoch zu Fehldosierungen neigt. Unzureichende Reinigung bzw. eine schnelle Wiederanschmutzung sind die nachhaltigkeitsrelevanten Folgen. Stationäre Mischanlagen hingegen garantieren ein personenunabhängiges Mischungsverhältnis, sind aber unflexibel installiert und binden den Anwender oftmals an einen Hersteller. Integrierte Reinigungsmittel-Mischsysteme gehören zu den modernsten Entwicklungen in diesem Bereich. Je nach Hersteller erlauben sie Einsparungen von bis zu 50 Prozent Wasser, bis zu 35 Prozent Chemie und bis zu 20 Prozent Arbeitszeit.

Ein weiterer wichtiger Punkt für Nachhaltigkeit und Effizienz ist der „richtige“ Wasserdurchfluss. In herkömmlichen Bodenreinigungssystemen findet der Wasserauftrag auf den Boden ohne geschwindigkeitsgesteuerte Mengenregulierung statt. Nimmt die Maschine also an Fahrt auf, reduziert sich die aufgebrachte Wassermenge pro Quadratmeter, wodurch die Reinigungswirkung sinkt. Im umgekehrten Fall lässt sich eine unhygienische Pfützenbildung nur durch leistungsstarke Saugaggregate vermeiden. Geschwindigkeitsregulierte Wasserflusssteuerungen merzen diesen Missstand aus. Das Prinzip: Tritt der Anwender auf die Bremse, verkleinert sich der Durchmesser des wasserzuführenden Ventils, geht er hingegen aufs Gas, weitet sich das Ventil und der Wasserauftrag steigt. Auf diese Weise bleibt die aufgebrachte Wassermenge pro Quadratmeter stets gleich.

Intelligente Nutzerkonzepte

Auch der Umgang mit der Maschine im täglichen Einsatz hat grossen Einfluss auf die nachhaltige Anwendung. Praktikable Berechtigungskonzepte über verschiedene Maschinenschlüssel hinweg erlauben eine effiziente wie transparente Steuerung. Das Szenario: Mithilfe eines Master-Keys legt der Reinigungsverantwortliche alle Grundeinstellungen, Einschränkungen und Reinigungsparameter pro Anwender, Anwendergruppe oder Schicht fest. Dazu gehören der Einsatz und die Menge von Chemie und Wasser ebenso wie beispielsweise der erlaubte Schrubbdruck oder die maximale Fahrgeschwindigkeit. Ein zweiter Schlüssel – der Operator-Key – dient dazu, die Maschine zu starten und die Reinigung gemäss den hinterlegten Parametern durchzuführen. Auf diese Weise wird sowohl ein prozesssicherer als auch ressourcenschonender Einsatz der Maschinen sichergestellt.

Hohe Effizienz durch richtiges Reinigungsdeck

Das Zusammenspiel von Bodenbeschaffenheit und Reinigungsdeck sollte ebenfalls unter die Nachhaltigkeitslupe genommen werden. Während Tellerbürsten auf glatten, ebenen Bodenarten wie Linoleum, PVC oder Stein sowie Industrieböden hohe Wirksamkeit entfalten, arbeiten Zylinderbürsten auf unebenen und gefliesten Oberflächen effizient. Besonders umweltverträglich zeigen sich auch sogenannte oszillierende Systeme. Hier greift das Schrubbdeck den Schmutz von allen Seiten gleichzeitig an und erreicht hervorragende Reinigungsergebnisse in nur einem Arbeitsgang. Im Nachhaltigkeitsergebnis reduziert sich nicht nur der Wasserverbrauch um bis zu 50 Prozent. Zudem entfallen unproduktive Stopps zum Entleeren und Befüllen der Tanksysteme, wodurch sich die Produktivität der Maschine deutlich verbessert. Und nicht zuletzt verlängert die oszillierende Technologie die Lebensdauer von Pads, Batterie und Motor – was auch der Umwelt zugutekommt.

Zukunftsthema Robotik

Die Vorteile autonomer Scheuersaugmaschinen machen sich nicht nur in der Zeitersparnis bemerkbar, sondern auch in einer hohen Einsatzflexibilität. Moderne Sensor- und Robotertechnik erlaubt den Geräten beispielsweise, ihre Reinigungsaufgaben während der Öffnungs- und Arbeitszeiten – also in der nachhaltigeren und kostenattraktiven Tagesreinigung – zu erfüllen. Auch hinsichtlich der Reinigungszuverlässigkeit punkten die autarken Systeme. Selbst bei häufigen Durchläufen sowie ausserhalb üblicher Arbeitszeiten erreichen autonome Scheuersaugmaschinen einen konstanten Abdeckungsgrad von 98 bis 99,5 Prozent der zu reinigenden Fläche – ohne ressourcenintensive Qualitätsschwankungen und Nacharbeiten.

Produktivität und Nachhaltigkeit dank Batterietechnologie

Des Weiteren steigern Reinigungsmaschinen ihren Umweltbeitrag vor allem dann, wenn sie über einen Batterieantrieb verfügen und somit keine fossilen Brennstoffe zum Einsatz kommen. Damit diese Antriebsart jedoch nicht zu Lasten der Leistungsfähigkeit geht, sollten Anwender auf moderne Batterietechnologie Wert legen. Ganz oben auf der Agenda stehen hierbei Lithium-Ionen-Batterien. Sie überzeugen sowohl durch lange Einsatzzeiten und kurze Ladezyklen als auch durch ihren nahezu wartungsfreien Betrieb und eine herausragende Lebenszeit. In Verbindung mit ihren niedrigen Betriebskosten stellen sie so, trotz höherer Anschaffungskosten, eine langfristig sichere und vor allem nachhaltige Investition dar. Dementsprechend liegt der ROI (Return on Investment) wesentlich höher als bei herkömmlichen Nass- und AGM-Batterien. Beim Weiterverkauf gebrauchter Reinigungsmaschinen wirken sich Lithium-Ionen-Batterien zudem positiv auf den zu erzielenden Verkaufspreis aus.

Auch Nilfisk erreicht mit der Markteinführung seines neuen Batterieantriebs auf Basis modularer Lithium-Ionen-Batterien einen wichtigen Meilenstein der eigenen Nachhaltigkeitsagenda. Die optimale Verbindung aus umweltschonender und zugleich hochproduktiver Reinigung zeigt sich dabei vor allem in den Ladezeiten. Mithilfe eines Schnellladegeräts können die Lithium-Ionen-Batterien innerhalb von nur zwei Stunden fast vollständig geladen werden. Das bedeutet eine drei bis vier Mal kürzere Ladezeit als bei herkömmlichen Systemen. Selbst wenn das planmässige Aufladen der Maschine versäumt wurde, ist das Gerät schnell wieder einsatzbereit. Aufgrund der hohen Speicherkapazität der Batterien kann eine komplett geladene Maschine mehrere Arbeitsschichten bewältigen. Um Ausfallzeiten effektiv zu vermeiden, können die Batterien auch bedenkenlos zwischengeladen werden, etwa während der Mittagspause. Und sollte das Laden einmal vergessen werden, nehmen sie keinen Schaden; die Lebensdauer bleibt davon unberührt. Die garantierte Leistungsdauer von fünf Jahren – was weit über 1.500 Lade- und Entladezyklen entspricht – leistet einen entscheidenden Beitrag zur hohen Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit der Nilfisk-Batterien. Im Rahmen ihrer durchschnittlichen Einsatzzeit können sie somit fünf Mal pro Woche für fünf Jahre vollständig auf- und entladen werden. Das Performanceplus: Durch Hinzufügen weiterer Module in das Batteriesystem kann die Laufzeit der Maschinen nahezu verdoppelt werden. Ein integriertes Batteriemanagementsystem garantiert und überwacht die sichere wie optimierte Ladung aller verbauten Batteriemodule. Dank einer hohen Widerstandsfähigkeit gegenüber extremen Temperaturen (-20 °C bis +55 °C) sowie interner Sicherheitsfunktionen sind die Batterien ausserdem bestens gegen Schäden geschützt.

Hochwertige Batterietechnik überzeugt auch beim Refurbishment

Auch die sachgemässe Weiterverwendung beziehungsweise Entsorgung der Lithium-Ionen-Batterien trägt der Nachhaltigkeit Rechnung. Module, die nur leicht genutzt wurden, können bei vielen Herstellern zurückgegeben werden. Ziel dieser Rücknahmeprogramme ist, die gebrauchten Batterien wieder in nachhaltige Energiekreisläufe zu integrieren, allem voran als Speicher für erneuerbare Energien. Muss ein Modul nach langer, intensiver Nutzung schliesslich doch recycelt werden, zeigt sich ein weiterer Vorteil der Lithium-Ionen-Technologie: Mit lediglich einem Drittel des Volumens einer vergleichbaren Bleibatterie und einem verhältnismässig geringen Gewicht von zehn Kilogramm ist die zu entsorgende Gesamtmenge wesentlich geringer.

(Autor: Jan Martijn, Produktmanagement Bodenreinigung Nilfisk GmbH)

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